Sambucus nigra Geißblattgewächse Caprifoliaceae
Synonyme: Holder, Holler, Elderbaum, Eller, Backholer, Marterblumen, Schwitztee.
Frau Holle ist die mächtige Göttin der Unter- und Oberwelt, die in dieser Pflanze wirkt (Hollerbaum), deshalb ist er mit großem Respekt zu behandeln und sein Holz sollte keinesfalls gedankenlos geschlagen und verbrannt werden, denn es bindet destruktive Kräfte die dadurch freigesetzt werden und Unglück bringen können. Frau Holle hilft den Gebärenden und schützt die Kinder. Die Germanen sahen im Holunder einen Sippenbaum, der den Kontakt zu den Ahnen herstellt, damit Familie, Haus und Hof beschützt sind und für das Schicksal der Menschen steht. Es ist eine Mysterienpflanze und Sinnbild für geistige Entwicklung. Die alten Äste beugen sich zur Erde hinunter, als ziehe es sie zu ihr zurück. Aus diesem fast tot anmutenden Geäst brechen im Frühjahr explosionsartige Triebe hervor und streben mit fast unheimlicher Vitalität steil zum Himmel empor. In diesem Bild spiegelt sich die Verbundenheit dieses Baumes mit der Schwelle von Leben und Tod. Jeder Entwicklungsprozess fordert auch immer wieder eine Neuorientierung und das Verlassen von Konzepten und Zielen. Das Thema geistiger Reifung, erwachsen zu werden, die Lebensentfaltung zur Vollendung zu bringen, wird von diesem Baum umfasst. Der Holunder ist ein Schwellenbaum, der als Durchgang zur Anderswelt den Naturwesen der Erde den Kontakt zu unserer Welt eröffnet, das oberirdische Reich aber auch vor unheilvollen Einflüssen schützt.
Räucherhinweis: Zeremonielle Schutzräucherungen mit dem Holunderholz helfen an der Schwelle zu neuen Schritten in das Leben den rechten Zeitpunkt für das Handeln zu finden. Auch die Blüten lassen sich räuchern, um eine leichte und geschützte, kindlich fröhliche und zuversichtliche Atmosphäre zu schaffen. Wer sich selbst und damit den Boden unter den Füssen verliert, dem vermittelt der Holunderbaum sanft aber direkt den Kontakt zur Erde.
- Unterirdische Kräfte lassen Dich Himmelsphären erahnen -
Aus "Heimische Räucherpflanzen" © Windpferd Verlag / Oberstdorf
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